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Wenn der Verstand mit der Liebe im Einklang ist gibt es eine bessere Welt .:. Wir arbeiten daran

Das Ende der Familie – Und was dann?

Der verlinkte Artikel bietet einen sehr interessant zusammengefassten Blickwinkel über die aktuelle kulturelle Lage in der westlichen Welt. Und was wird die Familie wirklich ersetzen? Der soziale Arbeitsplatz a la google? Wo man rundumversorgt ist, und sicher noch viel einfacher seine Wohnung nur mehr als Rückzugsort zum schlafen betrachten kann, wird einem am Arbeitsplatz einfach alles geboten. Natürlich zum Wohle des Unternehmens, das von der Kreativität und dem sozialvernetzten, gut geschmierten und freien Gefüge der Mitarbeiter lebt und profitiert.

Doch in wie vielen Branchen ist so etwas überhaupt möglich? Wird es bei den anderen Berufen, wo dies nicht möglich ist, doch die Wellness-Bereich, von Thermen über Ernährungskonferenzen bis hin zum Großteil des Angebotes der Esoterik? Aber auch die anderen Freizeitbewegungen mit ihren Wohlfühl-Gemeinschaften? Man geht zum Sport, in den Club, ins Museum, in die Kirche oder was auch immer, auf jeden Fall viel mehr als früher und hauptsache raus aus dem Daheim, hin zu den Menschen, wo man sich dann abgelenkt und auch geborgen fühlt. Denn dort kann man schön einteilen, wie lange man sich trifft und wie intensiv und tiefgehend die Begegnungen sind. Zu mindestens bis zu einem gewissen Grade.

Natürlich nimmt dann nicht die Familie mit. Sondern trifft die jeweilige Gemeinschaft an Willigen. Sind die Berühungspunkte zum Partner hier gering, steigt die Chance, das die Partnerschaft und Beziehung darunter sehr leidet und sich entfremdet.

Wollen wir das oder müssen wir da durch, da die Entwicklung bereits unumkehrbar ist? Der erwähnte Artikel: http://www.heise.de/tp/artikel/35/35565/1.html

Der Artikel ist lang, aber wirklich sehr lesenswert. Und regt an, sich selbst, seine Umgebung und den Blick auf die Soziologischen Faktoren in unseren Gefilden auf die beschriebenen Aspekte hin zu betrachten.

Wir können davon ausgehen, das von Politik und den kulturellen Führungspersönlichkeiten keinerlei Impulse ausgehen werden, die in eine geordnetere Stoßrichtung zeigen würden. Die Politik ist zu sehr damit beschäftigt, die Märkte zu beruhigen und ihre Finanzlöcher zu stopfen. Die allgemeinen, sowie die persönlichen. Unsere kulturellen Leitpersönlichkeiten, ohne darauf nun einzugehen, welche damit gemeint sein könnten, leben Großteils die Zerrüttung und Zerfaserung der Institution „Familie“ lautstark vor, begleitet vom Orchester der Boulvard-Presse in allen Medien.

Also: Die Frage bleibt, wo wird es hingehen mit uns Menschen? Die beste Vision, die mir persönlich aktuell dazu einfällt, sind kleine Gemeinschaften. Die sich in den Nachbarschaften bilden, sich gemeinsam um die Kinder und auch andere Belange kümmern und so soziale Verwerfungen am besten Abfedern, und zugleich den Kindern und sich selbst das geben, was sie am meisten brauchen: Eine behütete Gemeinschaft von und für viele Kindern und vielen potentiellen Vertrauenspersonen. Und zu gleich das Wissen, das der engste Rückzugspunkt immer noch Papa und Mama ist, solange man das möchte. Doch geht das eben nur durch Vernetzung und gegenseitiger offenen Hilfestellung bei Bedarf, aber nicht aufgedrängt. Und die Ansätze der 68er werden sich nicht durchsetzen, der übermässige Freiheitsdrang, gerade auch im sexuellen, wirft nur Probleme auf und bringt den meisten Menschen eher früher als später die Erkenntnis, das dabei dann doch zu viel verloren geht.

Im Stammeswesen hat jeder seine durch Geburt vorbestimmte Rolle, aus die nicht ausgebrochen werden kann. In einer liberalen Gesellschaft wie wir sie eigentlich haben könnten und anstreben, hat jeder alle Angebote und Möglichkeiten, die man nutzen möchte, aber auch die, welche man nun mal zum Leben braucht, und damit die Geborgenheit, die eine Gesellschaft einem bieten kann. Aber zugleich auch den nötigen Freiraum und Handlungsspielraum den ebenso jeder Mensch für sich ganz persönlich braucht. Hinweis: Liberal von der Lebensart, aber ohne dem Raubtierkapitalismus und des Neoliberalen Finanz- und Wirtschaftssystems, der den wenigsten Menschen diese Lebensart auch wirklich erlauben würde.

Das sind Konzepte, die in vielen Dörfern am Lande im kleinen längst laufen. Wobei aber es hier immer noch großteils die Sperre gibt: Wir in unserer Siedlung, Clique oder Dorfgemeinschaft und / gegen die anderen (aus dem anderen Dorf, der Stadt, den Ausländern, was auch immer). Also eine Abgegrenztheit, die zum Teil erschreckend ist, aber aufgrund der Vergangenheit sich eingeprägt hat, und durch die Nachrichten aus der bösen weiten Welt und ein paar Vorkommnissse von den Randständigen in den Dörfern gestärkt wird. Dies sind aber Aspekte, die durch offene, ehrliche Kommunikation und Lösungsorientiertes Handeln statt Stille-Post-Mafia und Vertuschen der Angelegenheiten gelöst werden könnten.

Doch wie soll dies in der Stadt funktionieren? Wo viele nicht mal ihre unmittelbaren Nachbarn kennen? Doch würden man die Menschen im Umfeld kennen, könnte man sich mehr öffnen. Nur das Unbekannte erzeugt Angst und Abgrenzung, was man kennt, kann man einordnen und sich darauf einstellen oder sogar gegen wirken, ist es für einem nicht tragbar.

Lassen wir uns überrraschen, ob sich generelle neue Tendenzen zu der im verlinkten Artikel beschriebenen Lage geben wird. Die eigene Realität ko-kreieren aber wir, mit unseren Einstellungen zur Gesellschaft und zu den uns Nahestehenden, die veränderbar sind. Und unser Handeln prägen. Sind wir also mit der aktuellen Lage nicht zufrieden, so müssen wir selbst es angehen, daran etwas zu verändern. Die Auslöser von Veränderung sind gerade in diesem Punkt nur wir selbst. Das Umfeld zieht dann schon mit oder eben mal weg. Darauf müssen wir es ankommen lassen.

Familiäre Grüße,
Krischan



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