Die Ursprünge der Autismus-Spektrum-Störung: Eine umfassende Analyse ihrer neurobiologischen, genetischen und umweltbedingten Faktoren.
Einleitung: Das Verständnis einer komplexen neurobiologischen Entwicklungsstörung
Die Frage „Warum bekommen Kinder Autismus?“ ist von tiefgreifender Bedeutung für Eltern, Betreuer, Pädagogen und die Gesellschaft insgesamt. Sie entspringt dem Wunsch nach Verständnis, Klarheit und der Suche nach Wegen, betroffene Kinder bestmöglich zu unterstützen. Die moderne Wissenschaft liefert auf diese Frage keine einzelne, einfache Antwort, sondern eröffnet den Blick auf ein komplexes und faszinierendes Feld der Neurobiologie. Die Autismus-Spektrum-Störung (ASS) ist keine Krankheit, die man sich im Laufe des Lebens zuzieht, sondern eine angeborene, lebenslange neurologische Entwicklungsstörung, die ihre Wurzeln in der frühen Gehirnentwicklung hat.1 Der wissenschaftliche Konsens ist eindeutig: ASS entsteht aus einem vielschichtigen Zusammenspiel von starken genetischen Veranlagungen und einer Reihe von umweltbedingten und biologischen Faktoren, die diese genetischen Risiken während kritischer Phasen der Entwicklung modulieren.5 Dieser Bericht wird den aktuellen Stand der Forschung umfassend darlegen, um die Ursachen von ASS auf neurobiologischer, genetischer und umweltbedingter Ebene zu beleuchten.
Definition der Autismus-Spektrum-Störung (ASS)
Um die Ursachen zu verstehen, ist eine präzise Definition von ASS unerlässlich. Es handelt sich um eine neurologische Entwicklungsstörung, deren erste Symptome typischerweise in der frühen Kindheit, meist vor dem dritten Lebensjahr, auftreten.4 In manchen Fällen, insbesondere bei milderer Ausprägung, werden die Merkmale jedoch erst später erkannt, wenn die sozialen Anforderungen des Umfelds die Fähigkeiten des Kindes übersteigen.2 Die diagnostischen Kriterien, wie sie in den international anerkannten Klassifikationssystemen DSM-5 und ICD-11 festgelegt sind, umfassen zwei Kernbereiche 2:
- Anhaltende Defizite in der sozialen Kommunikation und Interaktion: Dies äußert sich in vielfältiger Weise. Betroffene Kinder haben möglicherweise Schwierigkeiten, soziale oder emotionale Gegenseitigkeit zu zeigen, wie zum Beispiel Gespräche zu initiieren oder darauf zu reagieren und Gefühle zu teilen.10 Es können auch Defizite in der nonverbalen Kommunikation auftreten, etwa Schwierigkeiten, Blickkontakt herzustellen oder zu halten, sowie die Körpersprache und Mimik anderer zu deuten.1 Ebenso kann die Fähigkeit, Beziehungen zu Gleichaltrigen aufzubauen und aufrechtzuerhalten, beeinträchtigt sein.2
- Begrenzte, repetitive Verhaltensmuster, Interessen oder Aktivitäten: Dieser Bereich umfasst eine breite Palette von Verhaltensweisen. Dazu gehören stereotype oder sich wiederholende motorische Bewegungen (z. B. Händeflattern, Schaukeln), eine repetitive Verwendung von Sprache (z. B. Echolalie, das Wiederholen von Sätzen) oder ein stereotypes Spielverhalten (z. B. das Aufreihen von Spielzeug).9 Viele autistische Menschen haben ein starkes Bedürfnis nach Gleichheit und Routinen und reagieren mit erheblichem Stress auf kleine Veränderungen.1 Ihre Interessen können stark eingeschränkt und in ihrer Intensität ungewöhnlich sein.9 Ein weiteres zentrales Merkmal ist eine besondere Reaktion auf sensorische Reize, die sich als Über- oder Unterempfindlichkeit gegenüber Geräuschen, Licht, Berührungen, Gerüchen oder Texturen äußern kann.11
Das Konzept des „Spektrums“ ist von zentraler Bedeutung. Es verdeutlicht die enorme Vielfalt (Heterogenität) in der Ausprägung und im Schweregrad der Symptome.1 Es gibt nicht „den Autisten“. Die Ausprägungen reichen von Personen, die lebenslang auf umfassende Unterstützung angewiesen sind und möglicherweise keine Lautsprache entwickeln oder eine begleitende geistige Behinderung haben, bis hin zu hochintelligenten Individuen, die ein weitgehend selbstständiges Leben führen, aber dennoch in sozialen Kontexten vor Herausforderungen stehen.1
Die Weiterentwicklung der diagnostischen Systeme von früheren kategorialen Einteilungen (wie Frühkindlicher Autismus, Asperger-Syndrom) hin zum dimensionalen Konzept der Autismus-Spektrum-Störung spiegelt eine fundamentale wissenschaftliche Erkenntnis wider.2 Die Forschung hat gezeigt, dass die Grenzen zwischen den früheren Kategorien fließend sind und es sich nicht um separate Störungen, sondern um unterschiedliche Manifestationen derselben zugrunde liegenden neurobiologischen Variationen handelt.2 Diese diagnostische Neuausrichtung hat direkte Konsequenzen für das Verständnis der Ursachen. Wenn die klinische Erscheinung ein Kontinuum ist, muss auch die zugrunde liegende Ätiologie als ein komplexes Gefüge von Faktoren verstanden werden, das eine breite Palette von Entwicklungsergebnissen hervorbringen kann. Die Suche nach den Ursachen ist daher nicht die Suche nach einem einzelnen Auslöser für eine einzelne Krankheit, sondern die Entschlüsselung einer komplexen, probabilistischen Risikoarchitektur.
Abschnitt 1: Das autistische Gehirn: Grundlagen der Neurobiologie
Die Autismus-Spektrum-Störung ist im Kern eine neurologische Störung, die auf einer anders verlaufenden Entwicklung und Organisation des Gehirns beruht.3 Die genetischen und umweltbedingten Faktoren, die im weiteren Verlauf dieses Berichts detailliert werden, münden in beobachtbaren und messbaren Unterschieden in der Gehirnstruktur und -funktion. Diese neurobiologischen Besonderheiten sind nicht als Schäden oder Defekte zu verstehen, sondern als eine alternative Form der neuronalen Organisation, die die einzigartigen Wahrnehmungs- und Verarbeitungsweisen autistischer Menschen bedingt.
Atypische Verläufe in der frühen Gehirnentwicklung
Die Weichen für die Entwicklung eines autistischen Gehirns werden bereits vor der Geburt gestellt.15 Während die meisten Unterschiede in der frühen Kindheit manifest werden, deuten Studien darauf hin, dass die Gehirnentwicklung bei Personen mit ASS bereits pränatal von der neurotypischer Kinder abweicht.
Ein gut dokumentiertes Phänomen ist eine Phase beschleunigten Gehirnwachstums in der frühen Kindheit, typischerweise im Alter zwischen zwei und vier Jahren.17 Bei einem Teil der autistischen Kinder geht dies mit einem vergrößerten Kopfumfang einher.17 Diese frühe Überwucherung scheint jedoch nicht von Dauer zu sein; im späteren Kindes- oder Jugendalter verlangsamt sich das Wachstum, sodass die Gehirnvolumina sich denen von neurotypischen Gleichaltrigen angleichen oder sogar leicht darunter liegen können.18 Diese atypische Wachstumskurve wird als Ausdruck fundamentaler Störungen in neurobiologischen Prozessen wie der neuronalen Zellteilung (Proliferation), der Wanderung von Nervenzellen an ihren Bestimmungsort und dem sogenannten „Pruning“ interpretiert. Pruning ist der essenzielle Prozess, bei dem überschüssige synaptische Verbindungen im Gehirn abgebaut werden, um die neuronalen Netzwerke effizienter zu machen. Eine Störung dieses Prozesses könnte zu den im Folgenden beschriebenen Konnektivitätsmustern beitragen.17
Strukturelle und funktionelle Unterschiede in Schlüsselregionen des Gehirns
Mithilfe moderner bildgebender Verfahren wie der Magnetresonanztomographie (MRT) konnten Forschende eine Reihe von strukturellen und funktionellen Unterschieden in Gehirnen von Menschen mit ASS identifizieren.
- Großhirnrinde (Kortex): Es gibt Hinweise auf Veränderungen im Aufbau der Schichten des Neokortex sowie in der Dichte und Größe der dortigen Zellen.6 Diese subtilen architektonischen Abweichungen deuten auf eine veränderte Organisation der grundlegenden Verarbeitungseinheiten des Gehirns hin.
- Limbisches System: Die Amygdala, eine mandelförmige Struktur, die eine zentrale Rolle bei der Verarbeitung von Emotionen, insbesondere Angst, und bei der sozialen Wahrnehmung spielt, zeigt bei autistischen Menschen häufig Unterschiede in Größe und Aktivierung.17 Eine Hypoaktivierung der Amygdala bei Aufgaben zur Emotionserkennung könnte direkt mit den Schwierigkeiten zusammenhängen, die emotionale Verfassung anderer zu erkennen und darauf zu reagieren.22
- Kleinhirn (Cerebellum): Auch im Kleinhirn, das traditionell mit der motorischen Kontrolle in Verbindung gebracht wird, wurden strukturelle Veränderungen festgestellt.6 Neuere Forschungen zeigen, dass das Kleinhirn auch an höheren kognitiven Funktionen wie Sprache, Aufmerksamkeit und emotionaler Regulation beteiligt ist, was seine Relevanz für ASS unterstreicht.
- Subkortikale sensorische Bahnen: Die veränderte Verarbeitung von Informationen beginnt bereits auf sehr frühen Stufen. Studien haben gezeigt, dass bei Erwachsenen mit Autismus schon die subkortikale Hörbahn – eine Struktur, die die Ohren mit der Großhirnrinde verbindet – eine veränderte Aktivität aufweist.23 Dies könnte erklären, warum die Erkennung von Personen anhand ihrer Stimme oder die Interpretation der Stimmmelodie herausfordernd sein kann.23 Ähnliche Befunde gibt es für die visuelle Wahrnehmung, wo eine pfefferkorngroße Struktur im Thalamus, der laterale Kniehöcker (Corpus geniculatum laterale, LGN), eine reduzierte Aktivität zeigt.26
Das Konnektivitätsparadigma: Ein anders verdrahtetes Gehirn
Eine der einflussreichsten Theorien zur Erklärung der Neurobiologie von ASS ist das Modell der atypischen neuronalen Konnektivität.21 Dieses Modell postuliert, dass das autistische Gehirn nicht global unter- oder übervernetzt ist, sondern ein spezifisches Muster von veränderter „Verdrahtung“ aufweist. Dieses Muster wird oft als eine Kombination aus lokaler Überkonnektivität und globaler Unterkonnektivität beschrieben.28
- Lokale Überkonnektivität: Dies bedeutet, dass es eine erhöhte Anzahl von kurzen, lokalen Verbindungen innerhalb eng begrenzter Hirnareale geben kann. Nervenzellen in einem bestimmten Modul kommunizieren also intensiver miteinander als bei neurotypischen Personen.28
- Globale Unterkonnektivität: Gleichzeitig scheint die Anzahl oder Effizienz der langen Nervenfasern, die weit voneinander entfernte Hirnregionen miteinander verbinden, reduziert zu sein.29
Dieses Konnektivitätsmuster bietet einen leistungsfähigen Erklärungsrahmen, der die neurobiologischen Grundlagen mit den beobachtbaren Verhaltensmerkmalen von Autismus verknüpft. Es geht über eine reine Auflistung betroffener Hirnregionen hinaus und schlägt ein systemisches Organisationsprinzip vor, das sowohl die Herausforderungen als auch die Stärken im autistischen Spektrum erklären kann. Die intensive lokale Verarbeitung, die durch die Überkonnektivität gefördert wird, könnte die neuronale Grundlage für die detailfokussierte Wahrnehmung, die hohe Sensitivität gegenüber sensorischen Reizen und die Fähigkeit zu tiefem, intensivem Eintauchen in Spezialinteressen sein. Das Gehirn „überverarbeitet“ sozusagen Informationen in diesen lokalen Schaltkreisen. Im Gegensatz dazu erfordern komplexe soziale Interaktionen die schnelle und flexible Integration von Informationen aus vielen verschiedenen Hirnregionen – visuelle Informationen aus dem Gesicht, auditive Informationen aus der Stimme, Erinnerungen an vergangene Interaktionen und das Verständnis sozialer Regeln aus dem präfrontalen Kortex. Die verminderte Langstrecken-Konnektivität würde diesen Integrationsprozess behindern und könnte somit die Schwierigkeiten in der sozialen Kognition und im Verständnis von übergreifenden Zusammenhängen erklären.28
Konsequenzen für Wahrnehmung und Kognition
Die beschriebenen neurobiologischen Unterschiede manifestieren sich direkt in der Art und Weise, wie autistische Menschen die Welt wahrnehmen und Informationen verarbeiten.10
- Sensorische Verarbeitung: Die Hyper- oder Hyporeaktivität auf sensorische Reize ist eine direkte Folge der veränderten neuronalen Verarbeitung.11 Das Gehirn filtert sensorische Informationen anders. Hintergrundgeräusche können nicht ausgeblendet werden und überlagern wichtige Informationen wie eine Stimme, oder ein als normal empfundenes Licht kann als schmerzhaft hell wahrgenommen werden.9 Umgekehrt kann eine Unterempfindlichkeit dazu führen, dass Schmerz oder Temperatur weniger intensiv gespürt werden.11
- Kognitiver Stil: Die atypische Konnektivität begünstigt einen kognitiven Stil, der oft als „schwache zentrale Kohärenz“ bezeichnet wird.34 Dies beschreibt die Tendenz, Informationen detailorientiert statt ganzheitlich zu verarbeiten. Autistische Menschen nehmen oft zuerst die Einzelteile wahr, während neurotypische Menschen eher das Gesamtbild erfassen. Dies kann in Bereichen, die Präzision und Detailgenauigkeit erfordern, eine erhebliche Stärke sein, erschwert aber das Erfassen des sozialen Kontexts oder der übergeordneten Bedeutung einer Situation.34
- Soziale Kognition: Die Fähigkeit, die mentalen Zustände – also Gedanken, Gefühle und Absichten – anderer Menschen intuitiv zu erfassen, wird als „Theory of Mind“ bezeichnet. Schwierigkeiten in diesem Bereich sind ein Kennzeichen von ASS und werden mit der atypischen Funktion der neuronalen Netzwerke in Verbindung gebracht, die soziale Informationen verarbeiten, wie dem inferioren frontalen Gyrus und der Amygdala.19
Abschnitt 2: Die genetische Architektur von Autismus
Der überwältigende wissenschaftliche Konsens lautet, dass genetische Faktoren die primäre und wichtigste Ursache für die Entstehung einer Autismus-Spektrum-Störung sind.6 Während Umweltfaktoren eine modulierende Rolle spielen, ist die genetische Veranlagung die grundlegende Voraussetzung. Die Genetik von ASS ist jedoch nicht einfach; es gibt kein einzelnes „Autismus-Gen“. Vielmehr handelt es sich um eine der komplexesten genetischen Architekturen aller neurologischen Entwicklungsstörungen.
Das Prinzip der hohen Erblichkeit
Die stärksten Belege für die genetische Grundlage von ASS stammen aus Zwillings- und Familienstudien. Diese Studien vergleichen die Wahrscheinlichkeit des Auftretens von ASS bei eineiigen (monozygoten) Zwillingen, die nahezu 100 % ihrer Gene teilen, mit der bei zweieiigen (dizygoten) Zwillingen, die wie normale Geschwister etwa 50 % ihrer Gene teilen.
- Die Ergebnisse sind durchweg eindeutig: Die Konkordanzraten – also die Wahrscheinlichkeit, dass beide Zwillinge autistisch sind, wenn einer von ihnen die Diagnose hat – sind bei eineiigen Zwillingen extrem hoch und liegen je nach Studie zwischen 70 % und über 90 %.6 In einigen Studien wurden Raten von bis zu 98 % berichtet.38
- Bei zweieiigen Zwillingen sind die Konkordanzraten deutlich niedriger, aber immer noch signifikant höher als in der Allgemeinbevölkerung.36
- Insgesamt wird die Erblichkeit (Heritabilität) von ASS auf 70–80 % oder sogar höher geschätzt.4 Das bedeutet, dass der größte Teil der Varianz im Risiko, Autismus zu entwickeln, auf genetische Unterschiede in der Bevölkerung zurückzuführen ist.
Eine komplexe polygenetische Landschaft
Die hohe Erblichkeit wird nicht durch ein einzelnes Gen erklärt. ASS ist eine polygenetische Störung, was bedeutet, dass eine große Anzahl von Genen – wahrscheinlich Hunderte – zum Gesamtrisiko beiträgt.4
- Häufige Varianten mit kleinem Effekt: Ein Großteil des genetischen Risikos wird durch sogenannte „common variants“ (häufige Varianten) getragen. Dies sind kleine genetische Unterschiede, die in der Allgemeinbevölkerung weit verbreitet sind. Jede dieser Varianten erhöht das Risiko für ASS nur um einen winzigen Betrag. Wenn eine Person jedoch eine unglückliche Kombination vieler solcher Risikovarianten erbt, kann deren kumulativer Effekt eine Schwelle überschreiten, die die Entwicklung in Richtung des autistischen Spektrums lenkt.7
- Seltene Varianten mit großem Effekt: Neben den häufigen Varianten gibt es auch seltene genetische Mutationen, die einen viel stärkeren Effekt haben und das Risiko für ASS erheblich erhöhen. Diese seltenen Varianten sind oft der Schlüssel zum Verständnis der zugrunde liegenden biologischen Mechanismen.
Die an ASS beteiligten Gene sind keine zufällige Ansammlung. Sie konvergieren auf bestimmte biologische Prozesse, die für die Gehirnentwicklung von entscheidender Bedeutung sind. Dazu gehören Gene, die für die Bildung und Funktion von Synapsen (den Verbindungsstellen zwischen Nervenzellen), die Regulierung der Genexpression durch Chromatin-Remodellierung und die Steuerung von Ionenkanälen verantwortlich sind.20 Diese Konvergenz auf wenige zentrale neurobiologische Pfade ist ein entscheidender Punkt. Sie erklärt, wie eine Vielzahl unterschiedlicher genetischer Ursachen zu einem erkennbaren, wenn auch heterogenen, klinischen Syndrom führen kann. Die spezifische Genmutation ist oft weniger wichtig als der biologische Prozess, den sie stört. Autismus kann somit als die klinische Manifestation einer finalen gemeinsamen Bahn gestörter neuronaler Vernetzung und Regulation verstanden werden, die durch eine Vielzahl verschiedener genetischer Ausgangspunkte initiiert werden kann.
Monogene Formen und assoziierte Syndrome
In etwa 10–15 % der Fälle ist ASS Teil eines bekannten monogenen (durch ein einzelnes Gen verursachten) Syndroms oder einer spezifischen Chromosomenanomalie.36 In diesen Fällen ist die genetische Ursache klar identifizierbar und geht oft mit weiteren medizinischen oder entwicklungsbezogenen Merkmalen einher. Die Untersuchung dieser Syndrome hat entscheidend zum Verständnis der biologischen Grundlagen von ASS beigetragen.
Tabelle 1: Wichtige genetische Syndrome mit erhöhter Prävalenz von ASS
| Syndrom | Assoziiertes Gen / Lokus | Primäre Funktion des Genprodukts | Geschätzte ASS-Prävalenz bei Betroffenen | Quellen | 
| Fragiles-X-Syndrom | FMR1 | mRNA-Transport und Regulation der Proteinsynthese an der Synapse | Verursacht ca. 3 % aller ASS-Fälle; hohe Prävalenz innerhalb des Syndroms | 6 | 
| Tuberöse Sklerose | TSC1, TSC2 | Tumorsuppressorgene, Regulation von Zellwachstum und -proliferation | Hoch, oft >50 % | 6 | 
| ADNP-Syndrom | ADNP | Chromatin-Remodellierung und Genexpressionsregulation, entscheidend für die Gehirnentwicklung | Verursacht ca. 0,17 % aller ASS-Fälle, eine der häufigsten monogenen Ursachen | 41 | 
| Rett-Syndrom | MECP2 | Bindet an methylierte DNA und reguliert die Genexpression | ASS-ähnliche Merkmale sind ein zentrales Diagnosekriterium | 4 | 
| Smith-Lemli-Opitz-Syndrom | DHCR7 | Cholesterinsynthese, kritisch für die embryonale Entwicklung | Erhöhte Raten von ASS | 6 | 
| Chromosom 15q11-13 Duplikation | 15q11-13 | Region mit mehreren Genen, einschließlich UBE3A | Stark mit ASS assoziiert | 6 | 
| Velo-Kardio-Faziales Syndrom (22q11.2-Deletion) | 22q11.2 | Deletion, die mehrere Gene betrifft | Erhöhte Raten von ASS | 6 | 
| Prader-Willi-Syndrom | 15q11-13 (väterlich) | Imprinting-Region, die Appetit, Stoffwechsel und Kognition beeinflusst | Erhöhte Raten von ASS | 6 | 
Die Rolle von De-Novo-Mutationen
Ein erheblicher Teil der genetischen Ursachen von ASS, insbesondere in Familien ohne bekannte Vorgeschichte von Autismus (sogenannte „Simplex“-Familien), ist auf De-novo-Mutationen zurückzuführen.45
- Dies sind spontane genetische Veränderungen, die neu in der Keimbahn eines Elternteils (Ei- oder Samenzelle) oder unmittelbar nach der Befruchtung im Embryo entstehen. Sie sind also im Kind vorhanden, wurden aber nicht aus dem Erbgut der Eltern vererbt.42
- Studien deuten darauf hin, dass De-novo-Mutationen für einen beträchtlichen Anteil der ASS-Fälle in Familien mit geringem Risiko verantwortlich sein könnten, möglicherweise bis zu 52–67 %.48
- Dieser Mechanismus wird oft mit einem fortgeschrittenen Alter des Vaters in Verbindung gebracht, da mit zunehmendem Alter die Wahrscheinlichkeit für spontane Mutationen bei der Spermienproduktion steigt.6
Strukturelle Variationen im Genom (Kopienzahlvarianten – CNVs)
Neben Veränderungen in einzelnen Genen spielen auch größere strukturelle Veränderungen im Genom, bekannt als Kopienzahlvarianten (Copy Number Variations, CNVs), eine wichtige Rolle.21 CNVs sind Deletionen (Verluste) oder Duplikationen (Vervielfältigungen) ganzer DNA-Abschnitte, die ein oder mehrere Gene umfassen können. Bestimmte CNVs, wie die bereits in der Tabelle erwähnte Duplikation auf Chromosom 15q11-13 oder Deletionen auf Chromosom 22q13, sind stark mit einem erhöhten Risiko für ASS assoziiert.6
Abschnitt 3: Umweltbedingte Modulatoren und das Zusammenspiel von Genen und Umwelt
Obwohl die Genetik die primäre Grundlage für die Entstehung von Autismus bildet, ist sie selten das alleinige bestimmende Element. Eine wachsende Zahl von Forschungsergebnissen zeigt, dass verschiedene Umweltfaktoren eine wichtige modulierende Rolle spielen. Diese Faktoren verursachen Autismus in der Regel nicht von sich aus, sondern wirken auf eine bereits bestehende genetische Anfälligkeit ein und können so das Risiko erhöhen, dass sich eine ASS manifestiert. Dieses komplexe Zusammenspiel wird als Gen-Umwelt-Interaktion (GxE) bezeichnet.5
Die pränatale Umgebung: Ein kritisches Entwicklungsfenster
Die Zeit der Schwangerschaft ist eine Phase von außerordentlicher Bedeutung für die Gehirnentwicklung. In diesen neun Monaten wird die grundlegende Architektur des Gehirns angelegt, was es besonders anfällig für äußere Einflüsse macht.
- Fortgeschrittenes elterliches Alter: Dies ist einer der am besten belegten nicht-genetischen Risikofaktoren. Sowohl ein höheres Alter der Mutter (insbesondere über 35 Jahre) als auch ein höheres Alter des Vaters sind unabhängig voneinander mit einem erhöhten Risiko für ein autistisches Kind assoziiert.1 Beim Vater wird dies hauptsächlich auf eine höhere Rate von spontanen (de novo) Mutationen in den Spermien zurückgeführt.6 Bei der Mutter könnten altersbedingte Veränderungen in den Eizellen oder im uterinen Umfeld eine Rolle spielen.
- Mütterliche Immunaktivierung (MIA): Dies ist ein zentraler biologischer Mechanismus, der als Bindeglied zwischen verschiedenen Risikofaktoren fungiert. Infektionen der Mutter während der Schwangerschaft (z. B. Röteln, aber auch schwere virale oder bakterielle Infektionen) können eine starke Immunantwort auslösen.6 Diese Antwort führt zur Freisetzung von entzündungsfördernden Botenstoffen, den Zytokinen (z. B. Interleukin-6). Diese Moleküle können die Plazentaschranke überwinden und die Entwicklung des fötalen Gehirns direkt beeinflussen, indem sie Prozesse wie die Zellteilung und die Bildung von neuronalen Verbindungen stören.52 Dieser MIA-Mechanismus ist nicht auf Infektionen beschränkt; auch andere Zustände, die mit chronischer Entzündung einhergehen, wie mütterliche Adipositas, Diabetes oder starker psychosozialer Stress, könnten über denselben Weg das Risiko erhöhen.55
- Mütterliche Stoffwechselerkrankungen: Erkrankungen wie Schwangerschaftsdiabetes sind ebenfalls mit einem erhöhten Risiko für ASS assoziiert.6 Die genauen Mechanismen sind noch unklar, aber Störungen im mütterlichen Stoffwechsel könnten die Nährstoffversorgung und das hormonelle Milieu für den Fötus beeinflussen.
- Exposition gegenüber bestimmten Medikamenten und Substanzen: Die Einnahme bestimmter Medikamente während der Schwangerschaft ist ein bekannter Risikofaktor. Am deutlichsten ist der Zusammenhang für das Antiepileptikum Valproat (Valproinsäure) belegt.6 Für andere Substanzen, wie bestimmte Antidepressiva (SSRIs), ist die Datenlage weniger eindeutig oder widersprüchlich.6 Risikofaktoren wie Alkoholkonsum oder starke psychosoziale Belastung der Mutter konnten bisher als direkte Ursachen ausgeschlossen werden.6
- Ernährungsfaktoren: Es gibt zunehmend Hinweise darauf, dass die mütterliche Ernährung eine Rolle spielen könnte. Ein Mangel an wichtigen Nährstoffen wie Folsäure während der Schwangerschaft könnte das Risiko erhöhen, während eine ausreichende Supplementierung schützend wirken kann, insbesondere bei Frauen mit bestimmten genetischen Varianten (z. B. im MTHFR-Gen), die den Folsäurestoffwechsel beeinflussen.21
Perinatale und neonatale Einflüsse
Auch Ereignisse rund um den Zeitpunkt der Geburt können das Risiko beeinflussen.
- Geburtskomplikationen: Komplikationen wie Sauerstoffmangel (Hypoxie), ein sehr niedriges Geburtsgewicht oder andere geburtstraumatische Ereignisse sind mit einem erhöhten Risiko für ASS assoziiert.19
- Frühgeburtlichkeit: Die Rolle der Frühgeburt wird kontrovers diskutiert. Einige bevölkerungsbasierte Studien deuten darauf hin, dass insbesondere eine starke Frühgeburtlichkeit das Risiko für ASS erhöht.6 Andere neuere, große Studien konnten jedoch keinen signifikanten Zusammenhang zwischen Frühgeburtlichkeit und einer späteren ASS-Diagnose feststellen, was darauf hindeutet, dass dieser Faktor möglicherweise weniger bedeutsam ist als bisher angenommen oder nur in Kombination mit anderen Risiken wirkt.15
- Schwangerschaftsintervall: Sowohl sehr kurze (weniger als 12 Monate) als auch sehr lange (mehr als 5 Jahre) Abstände zwischen zwei Schwangerschaften wurden mit einem erhöhten ASS-Risiko für das jüngere Kind in Verbindung gebracht.59 Mögliche Erklärungen für den kurzen Abstand sind die unvollständige Regeneration mütterlicher Nährstoffreserven, während bei langen Abständen das fortgeschrittene elterliche Alter eine Rolle spielen könnte.
Der Mechanismus der Gen-Umwelt-Interaktion (GxE)
Das entscheidende Konzept, das diese beiden Bereiche – Genetik und Umwelt – miteinander verbindet, ist die Gen-Umwelt-Interaktion. Es verdeutlicht, dass Umweltfaktoren nicht im luftleeren Raum wirken. Ihre Wirkung hängt von der spezifischen genetischen Ausstattung eines Individuums ab.
- Beispiel 1 (MET-Gen & Luftverschmutzung): Das MET-Gen ist an der neuronalen Entwicklung beteiligt. Bestimmte genetische Varianten dieses Gens können eine Person anfälliger für die schädlichen Auswirkungen von Luftverschmutzung auf das sich entwickelnde Gehirn machen und so das ASS-Risiko erhöhen.21
- Beispiel 2 (SLC6A4 & Stress): Eine bestimmte Variante im Serotonin-Transporter-Gen (SLC6A4) der Mutter kann in Kombination mit pränatalem Stress das Risiko für ASS beim Kind erhöhen.21
- Beispiel 3 (MTHFR & Folsäure): Das MTHFR-Gen ist für den Folsäurestoffwechsel von zentraler Bedeutung. Kinder mit bestimmten MTHFR-Genvarianten hatten ein geringeres ASS-Risiko, wenn ihre Mütter während der Schwangerschaft Folsäurepräparate einnahmen, was auf eine schützende Interaktion hindeutet.21
Tabelle 2: Zusammenfassung der umweltbedingten und elterlichen Risikofaktoren für ASS
| Faktorenkategorie | Spezifischer Faktor | Stärke der Evidenz | Wichtiger Mechanismus / Anmerkung | Quellen | 
| Elterlich | Fortgeschrittenes väterliches Alter | Starke Assoziation | Erhöhte Rate von De-novo-Mutationen in Spermien. | 6 | 
| Fortgeschrittenes mütterliches Alter | Starke Assoziation | Erhöhtes Risiko für Chromosomenanomalien; altersbedingte physiologische Veränderungen. | 1 | |
| Pränatal | Mütterliche Infektion (z. B. Röteln, schwere Grippe) | Starke Assoziation | Mütterliche Immunaktivierung (MIA); entzündliche Zytokine beeinflussen das fötale Gehirn. | 6 | 
| Medikamentenexposition (Valproat) | Etablierter kausaler Zusammenhang | Direkte teratogene Effekte auf die Neuroentwicklung. | 6 | |
| Medikamentenexposition (SSRIs) | Uneinheitlich / Schwache Assoziation | Datenlage begrenzt und umstritten. | 6 | |
| Mütterlicher Diabetes | Moderate Assoziation | Mögliche Effekte der metabolischen Dysregulation auf die fötale Entwicklung. | 6 | |
| Folsäuremangel | Zunehmende Evidenz | Wichtig für die Entwicklung des Neuralrohrs und des Gehirns; GxE-Interaktion mit dem MTHFR-Gen. | 21 | |
| Perinatal | Geburtskomplikationen (z. B. Hypoxie) | Moderate Assoziation | Potenzial für Stress oder Beeinträchtigung des sich entwickelnden Gehirns. | 19 | 
| Frühgeburtlichkeit | Widersprüchliche Evidenz | Einige Studien zeigen einen Zusammenhang, insbesondere bei extremer Frühgeburt, andere nicht. | 6 | |
| Kurzes/langes Schwangerschaftsintervall | Moderate Assoziation | Möglicher Mechanismus im Zusammenhang mit mütterlicher Nährstoffverarmung oder altersbedingten Faktoren. | 59 | 
Abschnitt 4: Dekonstruktion von Mythen: Eine wissenschaftliche Widerlegung unbewiesener Ursachen
Im Umfeld von Autismus kursieren hartnäckig Mythen und Falschinformationen, die nicht nur wissenschaftlich unhaltbar sind, sondern auch erheblichen Schaden anrichten, indem sie bei Eltern Angst und Schuldgefühle erzeugen und von den tatsächlichen Ursachen ablenken. Eine wissenschaftlich fundierte Auseinandersetzung mit den Ursachen von ASS muss daher auch eine klare und unmissverständliche Widerlegung dieser Mythen beinhalten.
Die Impf-Kontroverse: Eine Fallstudie über wissenschaftliche Desinformation
Der wohl bekannteste und schädlichste Mythos ist die Behauptung, Impfungen, insbesondere die Masern-Mumps-Röteln (MMR)-Impfung, würden Autismus verursachen. Diese Behauptung ist kategorisch falsch und wurde durch eine überwältigende Anzahl wissenschaftlicher Studien widerlegt.1
- Der Ursprung des Mythos: Die gesamte Kontroverse geht auf eine einzige Studie des ehemaligen britischen Arztes Andrew Wakefield aus dem Jahr 1998 zurück, die in der renommierten Fachzeitschrift The Lancet veröffentlicht wurde. Die Studie basierte auf nur zwölf Kindern und postulierte einen Zusammenhang zwischen der MMR-Impfung und einer neuen Form von Darmerkrankung sowie Autismus. Spätere Untersuchungen deckten auf, dass Wakefield die Daten manipuliert und gefälscht hatte. Er hatte zudem erhebliche, nicht deklarierte finanzielle Interessenkonflikte, da er von Anwälten bezahlt wurde, die Eltern in Klagen gegen Impfstoffhersteller vertraten. Die Studie wurde 2010 von The Lancet vollständig zurückgezogen, und Wakefield verlor seine ärztliche Zulassung.66
- Die überwältigende wissenschaftliche Evidenz: Seit der Veröffentlichung von Wakefields betrügerischer Arbeit wurden Dutzende von groß angelegten, methodisch hochwertigen Studien durchgeführt, um einen möglichen Zusammenhang zu untersuchen. Das Ergebnis ist einhellig: Es gibt keine Verbindung zwischen Impfungen und Autismus.
- Eine wegweisende dänische Kohortenstudie, die die Daten von mehr als 657.000 zwischen 1999 und 2010 geborenen Kindern analysierte, fand keinerlei erhöhtes Autismus-Risiko bei Kindern, die die MMR-Impfung erhalten hatten, im Vergleich zu ungeimpften Kindern. Dies galt selbst für Kinder mit einem familiär bedingt höheren Risiko für Autismus.66
- Auch andere Hypothesen, wie die Behauptung, dass Impfstoffbestandteile wie das quecksilberhaltige Konservierungsmittel Thiomersal (das vorsorglich bereits vor Jahren aus den meisten Routine-Impfstoffen für Kinder entfernt wurde) oder Aluminiumsalze Autismus verursachen könnten, wurden in zahlreichen Studien untersucht und widerlegt.21
- Stellungnahmen von Gesundheitsbehörden: Alle großen nationalen und internationalen Gesundheitsorganisationen, darunter das Robert Koch-Institut (RKI) in Deutschland, die Centers for Disease Control and Prevention (CDC) in den USA und die Weltgesundheitsorganisation (WHO), haben auf Basis der erdrückenden Beweislast klar und wiederholt festgestellt, dass Impfungen kein Autismus verursachen.65
- Die Koinzidenz des Zeitpunkts: Ein Grund für die Hartnäckigkeit des Mythos ist eine zufällige zeitliche Korrelation. Die ersten Anzeichen von Autismus werden bei Kindern oft im Alter von 12 bis 24 Monaten für die Eltern deutlich sichtbar – genau in dem Zeitraum, in dem Kinder wichtige Routineimpfungen wie die MMR-Impfung erhalten. Diese zeitliche Koinzidenz wird fälschlicherweise als Kausalität interpretiert, ist aber ein reiner Zufall.76
Die Persistenz dieses Mythos trotz der erdrückenden wissenschaftlichen Gegenbeweise ist nicht auf einen Mangel an Daten zurückzuführen. Sie illustriert vielmehr, wie Desinformation kognitive Verzerrungen ausnutzen, Ängste schüren und das Vertrauen in wissenschaftliche und medizinische Institutionen untergraben kann. Der Schaden ist immens: Er führt nicht nur zu sinkenden Impfraten und dem Wiederaufflammen vermeidbarer Krankheiten wie Masern, sondern lenkt auch wertvolle Forschungsressourcen ab und fügt Familien, die nach echten Antworten suchen, unermessliches Leid und Schuldgefühle zu.66 Die Auseinandersetzung mit der Frage nach den Ursachen von Autismus erfordert daher nicht nur die Darstellung der wissenschaftlichen Fakten, sondern auch die Aufklärung über die Soziologie und die Gefahren von Falschinformationen.
Jenseits von Impfungen: Die überholte „Kühlschrankmutter“-Theorie
Eine weitere historische, aber inzwischen vollständig widerlegte Theorie ist die der „Kühlschrankmutter“. In der Mitte des 20. Jahrhunderts postulierten einige Psychoanalytiker, dass Autismus durch einen Mangel an emotionaler Wärme und eine gefühlskalte, distanzierte Erziehung, insbesondere durch die Mutter, verursacht würde.37
Diese Theorie entbehrt jeglicher wissenschaftlicher Grundlage und wurde durch Jahrzehnte der Forschung, die die neurobiologischen und genetischen Grundlagen von Autismus aufzeigte, vollständig diskreditiert. Heute ist unbestreitbar, dass Erziehungsstile, elterliche Zuneigung oder das soziale Umfeld keinen Autismus verursachen.1 Die „Kühlschrankmutter“-Theorie ist ein bedauerliches Kapitel in der Geschichte der Psychiatrie, das bei Generationen von Eltern, die bereits mit den Herausforderungen eines autistischen Kindes konfrontiert waren, zusätzlich unermessliche und ungerechtfertigte Schuldgefühle verursachte.37
Schlussfolgerung: Eine synthetisierte Sicht auf die Ursprünge von Autismus und zukünftige Richtungen
Die Frage „Warum bekommen Kinder Autismus?“ führt uns zu einer der komplexesten und aktivsten Forschungsfronten der modernen Neurowissenschaft. Die Antwort, die sich aus dem aktuellen Stand des Wissens ergibt, ist vielschichtig und entzieht sich einfachen, monokausalen Erklärungen. Autismus ist das Ergebnis eines tiefgreifenden Zusammenspiels von Genen und Umwelt, das die Entwicklung des Gehirns von den frühesten Stadien an auf einen einzigartigen Weg lenkt.
Ein multifaktorielles, konvergentes Modell
Zusammenfassend lässt sich das heutige Verständnis der Ursachen von Autismus in einem multifaktoriellen, konvergenten Modell darstellen:
- Starke genetische Prädisposition: Die Grundlage bildet eine hohe genetische Anfälligkeit. Diese kann aus der kumulativen Wirkung hunderter häufiger Genvarianten mit kleinem Effekt, dem Vorhandensein seltener, hochwirksamer Mutationen oder spontan entstandener De-novo-Mutationen resultieren.
- Modulierende Umweltfaktoren: Auf diese genetische Grundlage wirken verschiedene umweltbedingte und biologische Faktoren ein. Diese wirken vor allem während der kritischen pränatalen und perinatalen Entwicklungsfenster. Zu den wichtigsten Modulatoren gehören das fortgeschrittene Alter der Eltern, die mütterliche Immunaktivierung während der Schwangerschaft und die Exposition gegenüber bestimmten Substanzen.
- Veränderte Neuroentwicklung: Das Zusammenspiel dieser Faktoren führt zu einer veränderten Kaskade von neurobiologischen Prozessen. Dies resultiert in einer atypischen Gehirnentwicklung, die sich durch eine besondere neuronale Konnektivität (oft lokale Über- und globale Unterkonnektivität) und eine veränderte Struktur und Funktion in Schlüsselregionen des Gehirns auszeichnet.
- Autistisches Phänotyp-Spektrum: Diese einzigartige neurobiologische Signatur ist die Grundlage für die charakteristischen Unterschiede in der Informations- und Wahrnehmungsverarbeitung. Sie manifestiert sich in dem breiten Spektrum von Verhaltensweisen, Stärken und Herausforderungen, die wir als Autismus-Spektrum-Störung bezeichnen.
Implikationen des aktuellen Wissens
Dieses wissenschaftlich fundierte Modell hat weitreichende Implikationen. Es widerlegt endgültig schädliche Mythen über Impfungen oder elterliches Versagen und verankert Autismus fest als eine angeborene, neurobiologische Konstitution.1 Es erklärt die immense Heterogenität innerhalb des Spektrums, da unterschiedliche Kombinationen von genetischen und umweltbedingten Risikofaktoren zu individuell verschiedenen autistischen Profilen führen können.8
Darüber hinaus unterstützt dieses Verständnis das Konzept der Neurodiversität. Dieses Paradigma betrachtet Autismus nicht primär als eine Krankheit, die „geheilt“ werden muss, sondern als eine natürliche und wertvolle Variation der menschlichen Neurologie.2 Es erkennt an, dass autistische Menschen die Welt anders wahrnehmen und verarbeiten, was sowohl einzigartige Stärken als auch spezifische Herausforderungen mit sich bringt. Das Ziel ist daher nicht die „Normalisierung“, sondern die Schaffung eines Umfelds, das autistische Menschen in ihrer Entwicklung unterstützt und ihre Teilhabe an der Gesellschaft ermöglicht.
Der Horizont der Autismus-Forschung
Die Forschung zu den Ursachen von Autismus schreitet rasant voran und verspricht, unser Verständnis in den kommenden Jahren weiter zu vertiefen. Die zukünftigen Schwerpunkte liegen in mehreren Schlüsselbereichen:
- Groß angelegte Datenwissenschaft: Die Zukunft liegt in der Integration riesiger Datensätze. Internationale Forschungsprojekte wie die Autism Data Science Initiative (ADSI) der US-amerikanischen National Institutes of Health (NIH) oder das SPARK-Projekt zielen darauf ab, genomische Daten, detaillierte Informationen über Umwelteinflüsse (Exposomik) und klinische Verlaufsdaten von Zehntausenden von Menschen zu kombinieren. Mithilfe von künstlicher Intelligenz und maschinellem Lernen sollen so die komplexen Muster der Gen-Umwelt-Interaktionen entschlüsselt werden.81
- Frühe Biomarker und Intervention: Ein zentrales Ziel ist die Identifizierung zuverlässiger biologischer Marker, die eine sehr frühe Diagnose ermöglichen – idealerweise schon im Säuglings- oder Kleinkindalter. Forschung zu pränatalen Ultraschallmerkmalen, Blickverfolgungsmustern (Eye-Tracking) oder spezifischen Hirnaktivitätsmustern ist vielversprechend.19 Eine frühere Diagnose ist entscheidend, da früh einsetzende, gezielte Fördermaßnahmen die Entwicklungsverläufe positiv beeinflussen können, solange die Plastizität des Gehirns am größten ist.63
- Personalisierte Ansätze: Mit einem besseren Verständnis der verschiedenen genetischen und neurobiologischen Subtypen von Autismus wird es möglich sein, von einem „One-size-fits-all“-Ansatz zu personalisierten Unterstützungs- und Therapiekonzepten überzugehen. Zukünftige Interventionen könnten gezielt auf die spezifischen neurokognitiven Profile, Stärken und Bedürfnisse des Einzelnen zugeschnitten werden.89
- Partizipative Forschung: Die moderne Forschung bewegt sich weg von einem rein defizitorientierten Blick und bezieht zunehmend autistische Menschen und ihre Familien als gleichberechtigte Partner in den Forschungsprozess ein. Ihre gelebten Erfahrungen und Perspektiven sind entscheidend, um sicherzustellen, dass die Forschungsfragen relevant sind und die Ergebnisse zu einem echten Gewinn an Lebensqualität für die autistische Gemeinschaft führen.83
Die Reise zum vollständigen Verständnis der Ursprünge von Autismus ist noch nicht abgeschlossen. Doch jeder wissenschaftliche Fortschritt bringt uns näher an eine Welt, in der die Frage „Warum bekommen Kinder Autismus?“ nicht nur mit präzisem Wissen, sondern auch mit größerem Einfühlungsvermögen, gezielterer Unterstützung und einer tiefen Wertschätzung für die Vielfalt des menschlichen Geistes beantwortet werden kann.
Mit klärenden Grüßen,
Euer Krischan
Referenzen:
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- Autismus – Wikipedia, Zugriff am Oktober 28, 2025, https://de.wikipedia.org/wiki/Autismus
- www.msdmanuals.com, Zugriff am Oktober 28, 2025, https://www.msdmanuals.com/de/profi/p%C3%A4diatrie/lern-und-entwicklungsst%C3%B6rungen/autismus-spektrum-st%C3%B6rungen#:~:text=Autismus%2DSpektrum%2DSt%C3%B6rungen%20sind%20neurologische,beginnen%20in%20der%20fr%C3%BChen%20Kindheit.
- Autismus bei Kindern: Diagnose, Anzeichen und Therapie | Helios Gesundheit, Zugriff am Oktober 28, 2025, https://www.helios-gesundheit.de/magazin/news/02/autismus-kind/
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