Klimawandel: Fakten gegen Fake News – Was stimmt denn nun?
1. Einleitung: Klimawandel im Informationsdschungel – Fakten von Fiktion trennen

Die heutige Informationslandschaft ist geprägt von einer beispiellosen Flut an Nachrichten und wissenschaftlichen Studien zum Thema Klimawandel. Täglich erreichen uns neue Erkenntnisse, Modelle und Prognosen. Gleichzeitig sehen wir uns mit einer wachsenden Welle von Falschinformationen, Halbwahrheiten und gezielten Desinformationskampagnen – oft als „Fake News“ bezeichnet – konfrontiert. Diese Gemengelage stiftet Verunsicherung und erschwert es vielen Menschen, sich ein klares, wissenschaftlich fundiertes Bild von der Realität des Klimawandels und seinen Ursachen zu machen. Die schiere Menge an widersprüchlichen Informationen kann zu einer Art Lähmung führen, die entschlossenes Handeln behindert, obwohl die wissenschaftlichen Erkenntnisse eine klare Sprache sprechen.
Dieser Artikel soll als ein Kompass durch diesen dichten Informationsdschungel dienen. Ziel ist es, die wissenschaftlich fundierten Fakten klar und verständlich darzulegen, sie gängigen Falschbehauptungen und Mythen gegenüberzustellen und letztendlich eine evidenzbasierte Antwort auf die drängende Frage zu geben: Ist der gegenwärtige Klimawandel menschengemacht oder nicht? Die Verbreitung von Fake News ist dabei nicht nur ein Problem der Informationshygiene, sondern stellt ein strategisches Hindernis für eine effektive Klimapolitik und die notwendige gesellschaftliche Transformation dar.
Die Dringlichkeit dieses Themas kann kaum hoch genug eingeschätzt werden. Wir beobachten bereits heute globale Veränderungen – von Temperaturrekorden über das rapide Schmelzen der Eismassen bis hin zu einer Zunahme von Extremwetterereignissen.1 Die wissenschaftliche Gemeinschaft ist sich einig, dass ungeminderte Kohlenstoffemissionen zu einer Erwärmung von mehreren Grad Celsius bis zum Ende dieses Jahrhunderts führen werden, mit tiefgreifenden und potenziell katastrophalen Folgen für menschliche Gesellschaften und natürliche Ökosysteme.1 Ein fundiertes Verständnis der Fakten ist daher unerlässlich, um die Tragweite der Herausforderung zu begreifen und informierte Entscheidungen für unsere gemeinsame Zukunft treffen zu können.
2. Was ist Klimawandel? Die wissenschaftlichen Grundlagen verständlich erklärt
Um die aktuelle Debatte um den Klimawandel verstehen zu können, ist es unerlässlich, einige grundlegende wissenschaftliche Konzepte zu klären. Oftmals werden Begriffe wie Wetter und Klima verwechselt oder die natürlichen Prozesse, die das Klima unseres Planeten steuern, falsch interpretiert.
Klima vs. Wetter – Ein fundamentaler Unterschied
Das Wetter beschreibt den kurzfristigen Zustand der Atmosphäre an einem bestimmten Ort zu einer bestimmten Zeit. Es umfasst Phänomene wie Temperatur, Niederschlag, Wind und Sonnenschein, die sich innerhalb von Stunden oder Tagen ändern können. Das Klima hingegen ist eine statistische Beschreibung der durchschnittlichen Wetterbedingungen und ihrer Variabilität über einen längeren Zeitraum, typischerweise über 30 Jahre oder mehr. Eine einzelne kalte Woche oder ein schneereicher Winter widerlegen also nicht den langfristigen Trend einer globalen Erwärmung.
Definition Klimawandel
Gemäß dem Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC), der führenden internationalen Institution zur Bewertung des Klimawandels, und anderen wissenschaftlichen Organisationen wie der National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) bezeichnet Klimawandel Veränderungen der durchschnittlichen Wetterbedingungen, die über mehrere Jahrzehnte oder länger anhalten.1 Diese Veränderungen umfassen nicht nur Anstiege oder Abnahmen der Durchschnittstemperatur, sondern auch Verschiebungen bei Niederschlagsmustern, Änderungen in der Häufigkeit und Intensität von Extremwetterereignissen und andere Modifikationen im Klimasystem.3 Die Erde erlebt derzeit eine besonders schnelle Klimaveränderung im Vergleich zu natürlichen Schwankungen in der Vergangenheit.1
Der natürliche Treibhauseffekt – Lebensgrundlage der Erde
Unsere Erde besitzt eine Atmosphäre, die auf natürliche Weise einen Teil der von der Erdoberfläche abgestrahlten Wärme zurückhält. Dieser Prozess, bekannt als der natürliche Treibhauseffekt, wird durch natürlich vorkommende Gase wie Wasserdampf (H2O), Kohlendioxid (CO2), Methan (CH4) und Distickstoffoxid (N2O) bewirkt. Ohne diesen natürlichen Effekt wäre die globale Durchschnittstemperatur auf der Erde etwa -18°C statt der tatsächlichen ca. +15°C, was Leben, wie wir es kennen, unmöglich machen würde.
Der anthropogene (menschengemachte) Treibhauseffekt – Die Verstärkung
Seit Beginn der industriellen Revolution um 1750 haben menschliche Aktivitäten die Konzentrationen dieser natürlichen Treibhausgase sowie weiterer, rein synthetischer Treibhausgase (wie fluorierte Gase) in der Atmosphäre drastisch erhöht.1 Die Hauptursache hierfür ist die Verbrennung fossiler Energieträger (Kohle, Erdöl, Erdgas) zur Energiegewinnung, für Verkehr und Industrie, sowie Landnutzungsänderungen wie die Abholzung von Wäldern und bestimmte landwirtschaftliche Praktiken.1 Diese zusätzlichen Gase verstärken den natürlichen Treibhauseffekt, was zu einer zusätzlichen Erwärmung des globalen Klimasystems führt – dies ist der anthropogene Treibhauseffekt.1
Strahlungsantrieb (Radiative Forcing) – Die Energiebilanz der Erde
Um die Wirkung verschiedener Faktoren auf das Klima zu quantifizieren, verwendet die Wissenschaft das Konzept des Strahlungsantriebs. Dieser misst die Veränderung der Netto-Energiebilanz des Erdsystems an der Obergrenze der Atmosphäre, die durch eine externe Störung verursacht wird.6 Ein positiver Strahlungsantrieb bedeutet, dass mehr Energie von der Erde aufgenommen als ins All abgestrahlt wird, was zu einer Erwärmung führt. Ein negativer Strahlungsantrieb führt zu einer Abkühlung. Seit 1750 haben die vom Menschen verursachten Klimafaktoren, insbesondere der Anstieg der Treibhausgaskonzentrationen, zu einem deutlichen positiven Strahlungsantrieb geführt, der die natürlichen Antriebsfaktoren bei weitem übertrifft.6 Dieser positive Strahlungsantrieb ist der primäre Motor der aktuellen globalen Erwärmung.
Externe Antriebe und interne Variabilität – Was treibt das Klima an?
Das Klimasystem wird durch eine Kombination aus externen Antrieben und interner Variabilität beeinflusst.3
- Externe Antriebe sind Faktoren, die von außerhalb des Klimasystems wirken:
- Natürliche externe Antriebe umfassen Schwankungen der Sonnenaktivität (die Energieabgabe der Sonne variiert leicht über Zeitzyklen) und große Vulkanausbrüche, die Aerosole (kleine Partikel) in die Stratosphäre schleudern und dort typischerweise eine vorübergehende abkühlende Wirkung haben.6
- Anthropogene externe Antriebe sind vom Menschen verursachte Veränderungen, wie die bereits erwähnten erhöhten Emissionen von Treibhausgasen und Aerosolen sowie Veränderungen der Landoberfläche (z.B. Abholzung verändert die Reflexion von Sonnenlicht).1
- Interne Variabilität bezieht sich auf natürliche Schwankungen, die innerhalb des Klimasystems selbst entstehen, wie zum Beispiel die El Niño-Südliche Oszillation (ENSO). ENSO ist ein wiederkehrendes Muster von Meeresoberflächentemperaturen im tropischen Pazifik, das globale Wetterphänomene beeinflussen kann und zu kurz- bis mittelfristigen Temperaturschwankungen führt.3 Diese internen Schwankungen können zwar das Klima von Jahr zu Jahr oder von Jahrzehnt zu Jahrzehnt beeinflussen, erklären aber nicht den beobachteten, langfristigen und globalen Erwärmungstrend.
Die Klimawissenschaft, insbesondere der Bereich der Klimaattribution, zielt darauf ab, die Ursachen für beobachtete Klimaveränderungen zu identifizieren.8 Dies erfordert den Nachweis, dass die beobachteten Veränderungen konsistent mit den erwarteten Auswirkungen anthropogener Antriebe sind und gleichzeitig inkonsistent mit Erklärungen, die ausschließlich auf natürlichen externen Antrieben oder interner Variabilität beruhen.8 Die Unterscheidung zwischen kurzfristigen Wetterschwankungen und langfristigen Klimatrends ist dabei fundamental, um nicht fälschlicherweise einzelne Wetterereignisse als Widerlegung des Klimawandels zu interpretieren. Das Konzept des Strahlungsantriebs liefert einen quantifizierbaren Mechanismus, der zeigt, wie menschliche Aktivitäten die Energiebilanz der Erde direkt beeinflussen, wobei die Dominanz anthropogener Antriebe seit 1750 ein starkes Indiz für die menschliche Verursachung der aktuellen Erwärmung ist.6 Zudem können Klimatreiber Rückkopplungsmechanismen auslösen, die die ursprüngliche Störung verstärken oder abschwächen. Beispielsweise führt eine Erwärmung durch Treibhausgase zu erhöhter Verdunstung, was den Wasserdampfgehalt der Atmosphäre steigert – und Wasserdampf ist selbst ein starkes Treibhausgas, was die Erwärmung weiter verstärkt.6
3. Die Faktenlage: Was uns die aktuelle Forschung unmissverständlich zeigt
Die wissenschaftliche Evidenz für einen sich wandelnden Planeten ist erdrückend. Unabhängige Messungen und Beobachtungen aus aller Welt zeichnen ein konsistentes Bild.
3.1. Globale Erwärmungstrends: Aktuelle Daten und Rekordjahre
Die globalen Durchschnittstemperaturen sind ein zentraler Indikator für den Zustand des Klimasystems. Die Datenanalyse renommierter Institutionen wie der US-amerikanischen National Aeronautics and Space Administration (NASA), der National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) und des europäischen Copernicus Climate Change Service (C3S) zeigt einen unmissverständlichen und sich beschleunigenden Erwärmungstrend, insbesondere in den letzten Jahrzehnten.
Rekordjahre und langfristige Erwärmung:
Das Jahr 2024 wurde von NASA, NOAA und Copernicus C3S übereinstimmend als das global wärmste Jahr seit Beginn der modernen instrumentellen Aufzeichnungen um 1880 bestätigt und übertraf damit den bisherigen Rekordhalter 2023.9 Diese Feststellung wird durch die Tatsache untermauert, dass die zehn wärmsten Jahre seit Messbeginn allesamt im Zeitraum seit 2015 lagen.9 Dies ist ein klares Signal für einen anhaltenden und sich intensivierenden Erwärmungstrend. Die NASA meldete eine beispiellose Hitzewelle von 15 aufeinanderfolgenden Monaten mit Temperaturrekorden von Juni 2023 bis August 2024.9
Abweichungen von Referenzperioden:
Die globale Temperatur im Jahr 2024 lag laut NASA um 1,28∘C (2,30∘F) über dem NASA-Referenzzeitraum 1951-1980 9 und laut NOAA um 1,29∘C (2,32∘F) über dem Durchschnitt des 20. Jahrhunderts.11 Noch aussagekräftiger ist der Vergleich mit dem vorindustriellen Niveau (definiert als der Durchschnitt der Jahre 1850-1900), da dieser die anthropogene Zusatz-Erwärmung verdeutlicht. Hier schätzt die NASA die Erwärmung für 2024 auf etwa 1,47∘C (2,65∘F).9 Copernicus C3S gibt für 2024 eine Erwärmung von 1,60∘C gegenüber dem vorindustriellen Niveau an 10, während NOAA einen Wert von 1,46∘C (2,63∘F) nennt.11 Die bemerkenswerte Übereinstimmung dieser unabhängigen Analysen verleiht den Ergebnissen eine hohe wissenschaftliche Robustheit.
Die 1,5°C-Schwelle:
Ein besonders alarmierendes Signal ist, dass 2024 das erste Kalenderjahr war, in dem die globale Durchschnittstemperatur die im Pariser Klimaabkommen als kritisch definierte Marke von 1,5∘C über dem vorindustriellen Niveau überschritten hat.10 Laut NASA lagen die Durchschnittstemperaturen in mehr als der Hälfte des Jahres 2024 über dieser Schwelle 9, und Copernicus C3S berichtet, dass 11 der 12 Monate des Jahres 2024 diesen Wert übertrafen.10 Der kombinierte Durchschnitt für die Jahre 2023 und 2024 lag sogar bei 1,54∘C über dem vorindustriellen Niveau.10 Dies ist ein symbolisch und politisch bedeutsamer Meilenstein, der anzeigt, dass die Ziele des Pariser Abkommens akut gefährdet sind. Der Tageshöchstwert der globalen Durchschnittstemperatur wurde am 22. Juli 2024 mit 17,16∘C erreicht.10
Natürliche Schwankungen vs. langfristiger Trend:
Natürliche Klimaphänomene wie El Niño, der 2023 begann und 2024 auslief, können die Temperaturen einzelner Jahre beeinflussen und zu Rekordwerten beitragen.9 Jedoch ist der beobachtete langfristige Erwärmungstrend eindeutig auf den Anstieg der Treibhausgaskonzentrationen durch menschliche Aktivitäten zurückzuführen.9 Die Tatsache, dass der außergewöhnliche Hitzetrend auch nach dem Abklingen des starken El Niño-Ereignisses anhielt und die Erwartungen übertraf, unterstreicht, dass der anthropogene Einfluss der dominante Faktor ist.9
3.2. Treibhausgase – Der menschliche Fingerabdruck: Anstieg der Konzentrationen und ihre Quellen
Der Anstieg der globalen Temperaturen ist untrennbar mit der Zunahme der Konzentrationen von Treibhausgasen in der Atmosphäre verbunden. Diese Gase wirken wie eine Decke um die Erde, die Wärme zurückhält und so den Planeten erwärmt. Während der natürliche Treibhauseffekt lebensnotwendig ist, hat der Mensch diesen Effekt durch massive Emissionen signifikant verstärkt.
Die Hauptakteure und ihre Quellen:
Die wichtigsten vom Menschen emittierten Treibhausgase sind Kohlendioxid (CO2), Methan (CH4), Distickstoffoxid (N2O) und eine Gruppe synthetischer Gase, die als fluorierte Gase (F-Gase) bekannt sind.4 Die Quellen dieser Gase sind vielfältig und eng mit menschlichen Aktivitäten verknüpft:
- Kohlendioxid (CO2): Die mit Abstand größte Quelle für CO2-Emissionen ist die Verbrennung fossiler Energieträger (Kohle, Erdöl, Erdgas) zur Strom- und Wärmeerzeugung, für den Verkehr und in der Industrie. Allein die Energie- und Wärmeproduktion war 2019 für 34% der globalen Treibhausgasemissionen verantwortlich.4 Weitere bedeutende Quellen sind industrielle Prozesse (z.B. Zementherstellung) und Landnutzungsänderungen, insbesondere die Abholzung von Wäldern, die Kohlenstoff speichern.4
- Methan (CH4): Methanemissionen stammen hauptsächlich aus der Landwirtschaft (insbesondere Viehzucht und Reisanbau), der Abfallwirtschaft (Zersetzung organischen Materials auf Mülldeponien), der Energiegewinnung und -nutzung (z.B. Leckagen bei der Erdgasförderung und -verteilung) sowie der Verbrennung von Biomasse.4
- Distickstoffoxid (N2O): Die Landwirtschaft, vor allem der Einsatz von stickstoffhaltigen Düngemitteln, ist die Hauptquelle für N2O. Aber auch die Verbrennung fossiler Brennstoffe und bestimmte industrielle Prozesse tragen zu den Emissionen bei.4
- Fluorierte Gase (F-Gase): Diese Gruppe umfasst Gase wie Fluorkohlenwasserstoffe (HFKW), perfluorierte Kohlenwasserstoffe (FKW) und Schwefelhexafluorid (SF6). Sie werden in verschiedenen industriellen Anwendungen eingesetzt, beispielsweise als Kältemittel, in Schaumstoffen oder in der Elektronikindustrie.4 Obwohl sie in geringeren Mengen emittiert werden, haben sie ein sehr hohes Treibhauspotenzial.
Dramatischer Anstieg der Konzentrationen:
Die atmosphärischen Konzentrationen dieser Gase sind seit Beginn der Industrialisierung drastisch angestiegen:
- CO2: Die Konzentration von Kohlendioxid stieg von etwa 280 ppm (parts per million) in vorindustrieller Zeit auf 419 ppm im Jahresmittel 2023.15 Dies ist ein Anstieg von fast 50%. Die Messstation auf dem Mauna Loa in Hawaii, eine wichtige Referenz, verzeichnete im Mai 2024 einen Monatsmittelwert von 427,45 ppm und im Mai 2025 bereits Tagesmittelwerte um 430-431 ppm.16 Die jährliche Wachstumsrate der CO2-Konzentration lag 2023 bei 3,36 ppm und 2024 bei 3,33 ppm.16
- CH4: Die Methankonzentration hat sich seit vorindustriellen Zeiten mehr als verdoppelt und erreichte 2022 einen Wert von 1.907 ppb (parts per billion).7
- N2O: Die Konzentration von Distickstoffoxid stieg auf 336 ppb im Jahr 2022.7
Historische Perspektive und CO2-Äquivalente:
Die aktuellen atmosphärischen Konzentrationen von CO2, CH4 und N2O sind die höchsten seit mindestens 800.000 Jahren, wie Analysen von Eisbohrkernen belegen.15 Dieser beispiellose Anstieg ist nahezu vollständig auf menschliche Aktivitäten zurückzuführen.15 Um die Gesamtwirkung aller Treibhausgase vergleichbar zu machen, wird oft das Konzept der CO2-Äquivalente (CO2e) verwendet. Die Gesamtkonzentration aller Treibhausgase und anderer klimawirksamer Substanzen (inklusive der kühlenden Wirkung von Aerosolen) erreichte 2022 bereits 477 ppm CO2e, was etwa 196 ppm über dem vorindustriellen Niveau liegt.7 Dieser Wert nähert sich bedenklich den Grenzen, die das IPCC für das Erreichen des 1,5°C-Ziels als kritisch erachtet (Peak bei 445-485 ppm CO2e) 7, was den extrem geringen verbleibenden Spielraum für Emissionsreduktionen verdeutlicht.
Der Vergleich mit den Daten aus 800.000 Jahren zeigt, dass die Menschheit das Erdsystem in einen Zustand versetzt, der weit außerhalb der natürlichen Schwankungsbreite der jüngeren Erdgeschichte liegt. Dies ist ein starkes Argument gegen die Behauptung, die aktuellen Veränderungen seien „normal“ oder rein natürlichen Ursprungs. Die detaillierte Aufschlüsselung der Emissionsquellen macht zudem deutlich, dass der Klimawandel kein abstraktes Problem ist, sondern direkt mit fundamentalen Sektoren moderner Gesellschaften wie Energieerzeugung, Verkehr, Industrie und Landwirtschaft verbunden ist.4 Dies unterstreicht die systemische Natur des Problems und die Notwendigkeit umfassender, sektorübergreifender Lösungsansätze.
Tabelle 1: Überblick über die wichtigsten Treibhausgase
Gas | Hauptquellen durch menschliche Aktivitäten | Vorindustrielle Konzentration | Aktuelle Konzentration (Jahr) | Anstieg seit vorindustrieller Zeit (%) | Geschätzte atmosphärische Verweildauer | Global Warming Potential (GWP, 100 Jahre, CO2=1) |
CO2 | Verbrennung fossiler Brennstoffe (Energie, Verkehr, Industrie), Entwaldung, Landnutzungsänderungen 4 | ca. 280 ppm 15 | 419 ppm (2023) 15 | ca. +50% | Komplex (50-200+ Jahre für Hauptanteil) | 1 |
CH4 | Landwirtschaft (Viehzucht, Reisanbau), Abfallwirtschaft, fossile Brennstoffe (Erdgaslecks) 4 | ca. 731 ppb 7 | 1907 ppb (2022) 7 | ca. +161% | ca. 12 Jahre | 28-34 (IPCC AR5/AR6) |
N2O | Landwirtschaft (Düngemittel), industrielle Prozesse, Verbrennung fossiler Brennstoffe 4 | ca. 274 ppb 7 | 336 ppb (2022) 7 | ca. +23% | ca. 114-120 Jahre | 265-298 (IPCC AR5/AR6) |
F-Gase | Industrielle Anwendungen, Kältemittel, Aerosole 4 | Nahezu Null 15 | Variiert stark nach Substanz | Stark angestiegen | Variiert (oft Hunderte bis Tausende Jahre) | Sehr hoch, variiert (Tausende bis Zehntausende) |
Quellen für Tabelle:.3 GWP-Werte und Verweildauer basieren auf gängigen IPCC-Angaben, da die Snippets diese nicht vollumfänglich detaillieren.
Diese Tabelle fasst die wichtigsten Informationen zu den Treibhausgasen kompakt zusammen. Sie verdeutlicht auf einen Blick, welche Gase relevant sind, woher sie stammen, wie stark ihre Konzentrationen gestiegen sind und wie sie unterschiedlich stark und langanhaltend zur Erwärmung beitragen. Dies ist essentiell, um den „menschlichen Fingerabdruck“ im Klimasystem zu verstehen.
3.3. Schmelzende Eismassen und steigende Meeresspiegel: Sichtbare Folgen der Erwärmung
Die globale Erwärmung hat tiefgreifende und zunehmend sichtbare Auswirkungen auf die Kryosphäre – die gefrorenen Teile unseres Planeten – und die globalen Ozeane. Das Schmelzen von Gletschern und Eisschilden sowie die thermische Ausdehnung des Meerwassers führen zu einem unaufhaltsamen Anstieg des globalen mittleren Meeresspiegels.
Globale Gletscherschmelze:
Gletscher weltweit ziehen sich mit alarmierender Geschwindigkeit zurück. Seit 1970 haben die vom World Glacier Monitoring Service (WGMS) kontinuierlich beobachteten Referenzgletscher eine Eismasse verloren, die einem Wasseräquivalent von fast 27,3 Metern entspricht.19 Das bedeutet, bildlich gesprochen, dass von der gesamten Oberfläche jedes dieser Gletscher eine durchschnittlich 30 Meter dicke Eisschicht abgeschmolzen ist. Dieser Prozess hat sich in den letzten Jahrzehnten dramatisch beschleunigt: Die jährlichen Verlustraten waren in den 2000er Jahren deutlich höher als in den 1980ern und 1990ern und haben im Jahrzehnt 2010-2019 nochmals zugenommen.19 Die Jahre 2019, 2020, 2022, 2023 und 2024 gehören zu den Jahren mit den stärksten globalen Gletschermassenverlusten seit Beginn der Aufzeichnungen.19 Allein im Jahr 2023 betrug der Verlust etwa 80 Gigatonnen mehr als in jedem anderen zuvor dokumentierten Jahr und trug mit 1,5 ± 0,2 mm zum globalen Meeresspiegelanstieg bei.19 Der IPCC stellt fest, dass der globale Gletscherrückgang seit den 1950er Jahren in mindestens den letzten 2000 Jahren beispiellos ist.19
Eisschilde in Grönland und der Antarktis:
Auch die riesigen Eisschilde Grönlands und der Antarktis reagieren sensibel auf die Erwärmung. Der Grönländische Eisschild verzeichnet seit 1998 ununterbrochen jährliche Nettoverluste an Masse.20 Im Massenbilanzjahr 2024 (September 2023 bis August 2024) betrug der Verlust 55 ± 35 Gigatonnen. Obwohl dies der geringste Jahresverlust seit 2013 war – hauptsächlich bedingt durch überdurchschnittlichen Schneefall und unterdurchschnittliche Schmelzbedingungen im Sommer 2024 – setzt sich der langfristige Trend des Massenverlusts fort. Der durchschnittliche jährliche Verlust zwischen 2002 und 2023 lag bei alarmierenden 266 ± 16 Gigatonnen.20
In der Antarktis gibt insbesondere der Zustand des Thwaites-Gletschers, auch als „Doomsday-Gletscher“ bekannt, Anlass zur Sorge. Er zerfällt schneller als prognostiziert, und sein vollständiger Kollaps könnte den globalen Meeresspiegel um mehr als drei Meter anheben.21 Die antarktische Meereisausdehnung erreichte in den letzten drei Jahren (bis 2024) wiederholt Rekordtiefstwerte.12
Meeresspiegelanstieg – Raten und Gesamtbetrag:
Der globale mittlere Meeresspiegel ist seit Beginn der präzisen Satellitenmessungen im Jahr 1993 um insgesamt etwa 10 bis 11,1 cm gestiegen.21 Noch besorgniserregender ist die Beschleunigung dieser Entwicklung: Die durchschnittliche jährliche Anstiegsrate hat sich von etwa 1,8 mm pro Jahr im Zeitraum 1993-2003 auf aktuell etwa 4,2 bis 4,5 mm pro Jahr (Daten bis 2023/2024) mehr als verdoppelt.22 Im Jahr 2024 wurde ein unerwartet hoher Anstieg von 0,59 cm verzeichnet, verglichen mit einer erwarteten Rate von 0,43 cm.24
Ursachen des Meeresspiegelanstiegs:
Die Hauptursachen für den globalen Meeresspiegelanstieg sind 21:
- Thermische Expansion: Wasser dehnt sich bei Erwärmung aus. Da die Ozeane über 90% der zusätzlichen Wärme im Klimasystem seit 1971 absorbiert haben 21, führt diese Erwärmung zu einer signifikanten Volumenzunahme des Meerwassers. Der Wärmeinhalt der oberen Ozeanschichten erreichte 2024 einen Rekordwert 11, und auch die globalen Meeresoberflächentemperaturen waren 2024 auf Rekordniveau.10 Im Jahr 2024 trug die thermische Expansion unerwartet stark, nämlich zu zwei Dritteln, zum Meeresspiegelanstieg bei.24
- Schmelzwasser von Gletschern und Eisschilden: Das Abschmelzen von kontinentalem Eis (Gletscher, Grönland, Antarktis) führt zusätzliches Wasser in die Ozeane ein.21
Die Kombination dieser Faktoren treibt den Meeresspiegel unaufhaltsam in die Höhe. Der IPCC schreibt den Meeresspiegelanstieg seit 1971 sehr wahrscheinlich dem menschlichen Einfluss zu.18 Die Beschleunigung der Eisschmelze und des Meeresspiegelanstiegs deutet darauf hin, dass Kipppunkte im Klimasystem näher sein könnten als bisher angenommen, oder dass Rückkopplungseffekte stärker wirken als erwartet.19 Die Langzeitperspektive, die durch IPCC-Aussagen wie die Präzedenzlosigkeit des Gletscherrückgangs in 2000 Jahren geliefert wird, entkräftet Argumente, die aktuelle Veränderungen als Teil kurzfristiger natürlicher Zyklen darstellen wollen.19
3.4. Zunahme von Extremwetterereignissen: Ein Zufall?
Eine der spürbarsten und oft verheerendsten Folgen des Klimawandels ist die Veränderung von Extremwetterereignissen. Die wissenschaftliche Forschung zeigt immer deutlicher, dass die globale Erwärmung nicht nur die Durchschnittsbedingungen verändert, sondern auch die Häufigkeit, Intensität und Dauer vieler Arten von Extremwetter beeinflusst.1
Wissenschaftliche Grundlage und Attributionsforschung:
Die grundlegende Physik ist klar: Eine wärmere Atmosphäre kann mehr Feuchtigkeit aufnehmen, was zu intensiveren Niederschlägen führen kann. Höhere Temperaturen erhöhen die Wahrscheinlichkeit und Intensität von Hitzewellen und Dürren. Veränderungen in den atmosphärischen Zirkulationsmustern können ebenfalls die Ausprägung von Wetterextremen beeinflussen. Die Attributionsforschung ist ein relativ junger, aber schnell wachsender Zweig der Klimawissenschaft, der untersucht, inwieweit der menschengemachte Klimawandel die Wahrscheinlichkeit und Stärke einzelner Extremwetterereignisse verändert hat.8 Durch den Vergleich der Realität mit Modellszenarien einer Welt ohne menschlichen Einfluss können Wissenschaftler Aussagen darüber treffen, ob und wie stark der Klimawandel ein bestimmtes Ereignis beeinflusst hat.27
Beobachtete Trends bei Extremwetterereignissen:
Der Sechste Sachstandsbericht des IPCC (AR6 WG1) und Berichte anderer Organisationen wie der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) und der US-Umweltschutzbehörde (EPA) bestätigen folgende Trends 2:
- Hitzewellen: Die Häufigkeit und Intensität von Hitzeextremen, einschließlich Hitzewellen, haben global zugenommen.1 Seit den 1970er Jahren sind ungewöhnlich heiße Sommertage und insbesondere heiße Sommernächte (ein Indikator für geringere nächtliche Abkühlung) in vielen Regionen, einschließlich den USA, häufiger und intensiver geworden.28 In US-Städten treten Hitzewellen heute etwa dreimal häufiger auf als in den 1960er Jahren.28 Der IPCC stuft es als nahezu sicher ein, dass der menschliche Einfluss der Hauptantrieb für die beobachteten Veränderungen bei Hitze- und Kälteextremen auf globaler Ebene ist.26
- Starkniederschläge: Die Häufigkeit und Intensität von Starkniederschlagsereignissen haben in vielen Regionen zugenommen.1 Ein größerer Anteil des Gesamtniederschlags fällt in Form von intensiven, oft eintägigen Ereignissen.28 Der IPCC prognostiziert mit hoher Sicherheit, dass extreme tägliche Niederschlagsereignisse pro Grad globaler Erwärmung um etwa 7% intensiver werden.29
- Dürren: In einigen Regionen ist eine Zunahme von landwirtschaftlichen und ökologischen Dürren zu beobachten.2 Die Situation ist regional unterschiedlich; während beispielsweise der Südwesten der USA tendenziell von stärkeren Dürren betroffen ist, sind andere Gebiete feuchter geworden.28 Mit jedem zusätzlichen halben Grad Erwärmung werden Veränderungen in Intensität und Häufigkeit von meteorologischen Dürren in einigen Regionen erkennbar.26
- Tropische Wirbelstürme: Es gibt zunehmende Hinweise darauf, dass der Anteil der intensivsten tropischen Wirbelstürme (Kategorien 4-5) mit der globalen Erwärmung zunimmt und dass die maximalen Windgeschwindigkeiten der stärksten Stürme höher werden.2 Die Sturmintensität im Atlantik hat in den letzten 30 Jahren merklich zugenommen, was eng mit den Meeresoberflächentemperaturen zusammenhängt.28
- Waldbrände: Steigende Temperaturen und zunehmende Dürreperioden schaffen in vielen Regionen günstigere Bedingungen für Waldbrände. Die Waldbrandsaison hat sich in einigen Gebieten verlängert und intensiviert.2
Der IPCC AR6 stellt fest, dass es eine etablierte Tatsache ist, dass menschlich verursachte Treibhausgasemissionen zu einer erhöhten Häufigkeit und/oder Intensität einiger Wetter- und Klimaextreme geführt haben.26 Selbst geringe zusätzliche Erwärmungsschritte von +0,5∘C verursachen statistisch signifikante Veränderungen bei Extremen auf globaler und regionaler Ebene.26 Der Bericht der WMO zum globalen Klima 2024 unterstreicht, dass dieses Jahr von zahlreichen Extremwetterereignissen geprägt war, die zu Vertreibungen, Ernährungsunsicherheit und massiven wirtschaftlichen Verlusten führten.12
Die Zunahme der Häufigkeit und Intensität von Extremwetterereignissen stellt eine doppelte Belastung dar. Es sind nicht nur mehr Ereignisse, sondern die einzelnen Ereignisse selbst sind oft stärker und haben ein höheres Zerstörungspotenzial. Die Fortschritte in der Attributionsforschung sind dabei entscheidend, um den direkten kausalen Zusammenhang zwischen menschlichem Handeln und konkreten Katastrophen wissenschaftlich zu untermauern und die Behauptung zu entkräften, es handle sich um rein natürliche oder zufällige Vorkommnisse.26 Die Prognose, dass selbst bei einer Begrenzung der Erwärmung auf 1,5°C mit einer Zunahme bisher beispielloser Extremereignisse zu rechnen ist 26, macht deutlich, dass bereits unumkehrbare Veränderungen im Klimasystem angestoßen wurden und Anpassungsmaßnahmen unerlässlich sind.
4. Fake News im Faktencheck: Die häufigsten Mythen zum Klimawandel widerlegt
Neben der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit dem Klimawandel existiert eine Flut von Falschinformationen und Mythen, die darauf abzielen, Zweifel zu säen und wissenschaftliche Erkenntnisse zu diskreditieren. Diese Desinformation bedient sich oft typischer Taktiken wie dem Herausgreifen einzelner, aus dem Kontext gerissener Fakten (Rosinenpicken), der Berufung auf angebliche Experten, die keine Expertise im relevanten Fachgebiet besitzen, oder dem Aufbau logischer Fehlschlüsse. Eine kritische Prüfung der Quellen und der präsentierten Argumente ist daher unerlässlich.
Mythos 1: „Das Klima hat sich schon immer geändert.“ (Natürliche Zyklen erklären die aktuelle Erwärmung)
- Wissenschaftliche Fakten: Es ist korrekt, dass sich das Erdklima im Laufe der Erdgeschichte vielfach und teils drastisch verändert hat.18 Diese Veränderungen wurden durch natürliche Faktoren wie Variationen der Erdumlaufbahn um die Sonne (Milanković-Zyklen, die über Jahrtausende wirken), Schwankungen der Sonnenaktivität und große Vulkanausbrüche angetrieben. Die aktuelle, sehr schnelle Erwärmung seit Beginn der Industrialisierung ist jedoch in ihrer Geschwindigkeit und ihrem Ausmaß weitgehend beispiellos in der jüngeren Erdgeschichte, zumindest in den letzten 2.000 Jahren.1 Die Haupttreiber dieser aktuellen Erwärmung sind menschliche Aktivitäten, insbesondere die Emission von Treibhausgasen.1 Natürliche Faktoren wie die Sonnenaktivität, die in den letzten Jahrzehnten tendenziell sogar leicht abgenommen hat, können den beobachteten Erwärmungstrend nicht erklären.30 Der IPCC stellt unmissverständlich fest, dass es keine natürlichen Prozesse gibt, die eine alternative Erklärung für die rezente Erwärmung liefern könnten.18 Die Aussage „Das Klima hat sich schon immer geändert“ ist somit eine Halbwahrheit, die den entscheidenden Unterschied – die Ursache und die Geschwindigkeit der aktuellen Veränderung – verschleiert.
Mythos 2: „Es gibt keinen wissenschaftlichen Konsens über den menschengemachten Klimawandel.“
- Wissenschaftliche Fakten: Diese Behauptung ist falsch. Zahlreiche unabhängige Studien und Analysen von wissenschaftlichen Veröffentlichungen sowie Umfragen unter Klimawissenschaftlern belegen einen überwältigenden Konsens. Zwischen 97% und 100% der aktiv publizierenden Klimawissenschaftler stimmen darin überein, dass die derzeitige globale Erwärmung primär durch menschliche Aktivitäten verursacht wird.18 Führende wissenschaftliche Organisationen weltweit, darunter die Nationalen Akademien der Wissenschaften aller großen Industrienationen, NASA, NOAA und der IPCC, bestätigen diesen Konsens in offiziellen Stellungnahmen.31 Die Behauptung, es gäbe eine signifikante wissenschaftliche Kontroverse über die Hauptursache des aktuellen Klimawandels, ist eine gezielte Falschinformation. Die Persistenz dieses Mythos trotz der erdrückenden Beweislage deutet oft auf ideologisch oder wirtschaftlich motivierte Desinformationskampagnen hin, die das Vertrauen in die Wissenschaft untergraben sollen.
Mythos 3: „CO2 ist doch Pflanzennahrung – mehr davon ist gut!“
- Wissenschaftliche Fakten: Kohlendioxid ist für die Photosynthese und somit für das Pflanzenwachstum unerlässlich. Ein erhöhter CO2-Gehalt in der Atmosphäre kann unter idealen Laborbedingungen tatsächlich zu einem verstärkten Pflanzenwachstum führen (sogenannter CO2-Düngeeffekt).34 In der realen Welt ist der Nutzen von mehr CO2 für Pflanzen jedoch stark begrenzt und wird oft durch die negativen Auswirkungen des Klimawandels konterkariert oder sogar umgekehrt.30 Dazu gehören zunehmende Dürren, Hitzestress, veränderte Niederschlagsmuster, Nährstoffmangel im Boden und die Ausbreitung von Schädlingen und Krankheiten.34 Zudem kann ein erhöhter CO2-Gehalt die Nährstoffqualität von wichtigen Grundnahrungsmitteln wie Reis und Weizen verringern, indem beispielsweise der Proteingehalt sinkt.36 Die beobachtete teilweise „Ergrünung“ der Erde ist nicht allein auf den CO2-Anstieg zurückzuführen, sondern auch auf Faktoren wie veränderte Landnutzung und Bewässerung, und sie kann die negativen Effekte des Klimawandels auf die globalen Ökosysteme und die Landwirtschaft nicht ausgleichen.34 Die UN warnt vor möglichen Ernteverlusten von bis zu 30% bis 2050 durch den Klimawandel.36 Dieser Mythos ist ein klassisches Beispiel für Rosinenpickerei, bei dem ein isolierter positiver Aspekt verallgemeinert wird, während die negativen Gesamtauswirkungen ignoriert werden.
Mythos 4: „Klimamodelle sind unzuverlässig und können die Zukunft nicht vorhersagen.“
- Wissenschaftliche Fakten: Klimamodelle sind komplexe Computerprogramme, die auf den fundamentalen physikalischen Gesetzen von Strömungsdynamik, Thermodynamik und Strahlungstransport basieren. Sie wurden über Jahrzehnte entwickelt, getestet und verfeinert.32 Moderne Klimamodelle können vergangene Klimaveränderungen, wie die Erwärmung im 20. Jahrhundert, erfolgreich reproduzieren, wenn sowohl natürliche als auch anthropogene Antriebsfaktoren berücksichtigt werden.30 Sie haben auch eine Reihe von erfolgreichen Prognosen geliefert, beispielsweise bezüglich der globalen Erwärmungstrends oder der Abkühlung der Stratosphäre.38 Es ist wichtig zu verstehen, dass Klimamodelle keine exakten Wettervorhersagen für ein bestimmtes Datum in ferner Zukunft erstellen. Vielmehr projizieren sie mögliche zukünftige Klimazustände unter verschiedenen Annahmen über zukünftige Treibhausgasemissionen (Szenarien).32 Der IPCC bestätigt die zunehmende Zuverlässigkeit und Robustheit dieser Modelle.32 Die Behauptung ihrer generellen Unzuverlässigkeit ignoriert die wissenschaftliche Methodik ihrer Entwicklung und Validierung.
Mythos 5: „Die Maßnahmen gegen den Klimawandel sind viel zu teuer und schaden der Wirtschaft.“
- Wissenschaftliche Fakten: Diese Behauptung stellt die ökonomische Realität oft auf den Kopf. Zahlreiche Studien zeigen, dass die Kosten des Nichthandelns – also die durch den Klimawandel verursachten Schäden durch Extremwetterereignisse, Ernteausfälle, Gesundheitskosten, Produktivitätsverluste und den Verlust von Ökosystemdienstleistungen – mittel- und langfristig weitaus höher sind als die Kosten für ambitionierte Klimaschutzmaßnahmen.35 Investitionen in erneuerbare Energien, Energieeffizienz und nachhaltige Infrastrukturen können nicht nur Emissionen reduzieren, sondern auch neue Arbeitsplätze schaffen, technologische Innovationen fördern und langfristig Kosten sparen, beispielsweise durch geringere Ausgaben für fossile Brennstoffe und reduzierte Gesundheitsschäden durch Luftverschmutzung.35 Eine Analyse von Project Drawdown schätzt, dass die globalen Investitionen zur Erreichung der Pariser Klimaziele zwar erheblich sind (ca. 25 Billionen US-Dollar), die Einsparungen durch niedrigere Betriebs- und Wartungskosten sowie vermiedene Schäden jedoch ein Vielfaches davon betragen könnten (bis zu 140 Billionen US-Dollar).35 Die Weltbank warnt vor jährlichen globalen Verlusten von 2,7 Billionen US-Dollar bis 2030, falls ökologische Kipppunkte erreicht werden.41 Die Vorstellung, Klimaschutz sei ein reiner Kostenfaktor, ignoriert die immensen Kosten der Untätigkeit und die ökonomischen Chancen einer nachhaltigen Transformation.
Häufige Klima-Mythen im Faktencheck: Schnellübersicht
| Mythos (Kurzbezeichnung) | Wissenschaftliche Richtigstellung (Kernargumente und Quellen) |
| :— | :— |:— |
| „Klima hat sich immer geändert“ | Ja, aber die aktuelle Erwärmung ist in Geschwindigkeit und Ursache (menschliche Emissionen) beispiellos in der jüngeren Erdgeschichte. Natürliche Faktoren allein erklären den Trend nicht.1 |
| „Kein wissenschaftlicher Konsens“ | Falsch. Überwältigender Konsens (97-100%) unter Klimawissenschaftlern über den menschengemachten Klimawandel, bestätigt durch alle großen Wissenschaftsakademien.18 |
| „CO2 ist Pflanzennahrung“ | CO2 ist nötig, aber der Düngeeffekt wird durch negative Klimafolgen (Dürre, Hitze) begrenzt/aufgehoben; Nährstoffqualität kann sinken.30 |
| „Klimamodelle sind unzuverlässig“ | Modelle basieren auf Physik, reproduzieren vergangene Trends und liefern robuste Projektionen für verschiedene Szenarien, keine exakten Wettervorhersagen.30 |
| „Klimaschutz ist zu teuer“ | Die Kosten des Nichthandelns (Klimaschäden) sind weitaus höher als die Kosten für Klimaschutz. Investitionen in grüne Technologien bieten ökonomische Chancen.35 |
Diese Übersicht bietet eine direkte Gegenüberstellung von Falschinformation und wissenschaftlicher Evidenz und dient als schnelles Nachschlagewerk, um die Kernargumente gegen gängige Mythen zu verstehen. Die Widerlegung von Mythen erfordert nicht nur die Präsentation von Fakten, sondern auch das Aufzeigen der Denkfehler oder manipulativen Strategien, die ihnen zugrunde liegen.
5. Konklusio: Ist der Klimawandel menschengemacht? Eine wissenschaftlich fundierte Antwort
Nach der Betrachtung der wissenschaftlichen Grundlagen, der aktuellen Datenlage zu globalen Erwärmungstrends, Treibhausgaskonzentrationen, schmelzenden Eismassen, steigenden Meeresspiegeln und der Zunahme von Extremwetterereignissen sowie der Entlarvung gängiger Falschinformationen, stellt sich abschließend die zentrale Frage: Ist der gegenwärtige Klimawandel menschengemacht?
Die Antwort der überwältigenden Mehrheit der Klimawissenschaftler und aller führenden wissenschaftlichen Institutionen weltweit ist ein klares und unmissverständliches Ja. Der gegenwärtige Klimawandel ist eindeutig und überwiegend auf menschliche Aktivitäten seit Beginn der Industrialisierung zurückzuführen.
Die Beweislage hierfür ist erdrückend und stützt sich auf eine Vielzahl unabhängiger Beobachtungen und Analysen:
- Korrelation von Temperatur und Treibhausgasen: Der beobachtete Anstieg der globalen Durchschnittstemperaturen seit dem späten 19. Jahrhundert korreliert stark mit dem ebenfalls beobachteten, beispiellosen Anstieg der Konzentrationen von Treibhausgasen wie CO2, CH4 und N2O in der Atmosphäre.4 Die aktuellen Konzentrationen dieser Gase sind die höchsten seit mindestens 800.000 Jahren.15
- Physikalisches Verständnis: Das physikalische Verständnis des Treibhauseffekts ist seit über einem Jahrhundert etabliert. Treibhausgase absorbieren Infrarotstrahlung und erwärmen so die untere Atmosphäre. Ein Anstieg ihrer Konzentration führt zwangsläufig zu einem positiven Strahlungsantrieb und damit zu einer Erwärmung.1
- Klimaattribution: Hochentwickelte Klimamodelle und Attributionsstudien können die beobachtete Erwärmung nur dann reproduzieren, wenn menschliche Einflüsse (insbesondere Treibhausgasemissionen) berücksichtigt werden. Natürliche Faktoren allein (wie Sonnenaktivität oder Vulkanausbrüche) können den beobachteten Erwärmungstrend der letzten Jahrzehnte nicht erklären.6 Der IPCC stellt in seinem Sechsten Sachstandsbericht fest: „It is unequivocal that human influence has warmed the atmosphere, ocean and land.“ (Es ist unzweifelhaft, dass menschlicher Einfluss Atmosphäre, Ozean und Land erwärmt hat).31
- „Fingerabdrücke“ des menschlichen Einflusses: Es gibt spezifische Muster der Veränderung im Klimasystem, die charakteristisch für einen verstärkten Treibhauseffekt sind und nicht mit anderen Ursachen übereinstimmen. Dazu gehören beispielsweise die stärkere Erwärmung der Nächte im Vergleich zu den Tagen, die Abkühlung der Stratosphäre bei gleichzeitiger Erwärmung der Troposphäre und veränderte Isotopenverhältnisse des Kohlenstoffs in der Atmosphäre, die auf die Verbrennung fossiler Brennstoffe hindeuten.
- Konsistenz der Beobachtungen: Die beobachteten Veränderungen wie das weltweite Abschmelzen der Gletscher, der Rückgang des arktischen Meereises, der Anstieg des globalen Meeresspiegels und die Zunahme bestimmter Extremwetterereignisse sind alle konsistent mit den Erwartungen einer durch Treibhausgase verursachten globalen Erwärmung.21
Die Stärke dieser Schlussfolgerung beruht nicht auf einer einzelnen Studie oder einem einzelnen Beweisstück, sondern auf der Konvergenz vieler unabhängiger Beweislinien aus unterschiedlichen Bereichen der Klimawissenschaft – von der Paläoklimatologie über aktuelle Satelliten- und Bodenmessungen bis hin zur komplexen Modellierung des Klimasystems. Die wissenschaftliche Methodik der Attribution, die darauf abzielt, alternative Erklärungen systematisch zu prüfen und auszuschließen, ist ein Kernstück dieses Nachweises.8 Es geht nicht nur um eine beobachtete Korrelation, sondern um den wissenschaftlich fundierten Nachweis von Kausalität.
Der wissenschaftliche Konsens ist in dieser Frage erdrückend. Wie bereits dargelegt, stimmen über 97%, in jüngeren Studien sogar über 99%, der aktiv publizierenden Klimawissenschaftler darin überein, dass der Mensch die Hauptursache für die aktuelle Erwärmung ist.18 Alle großen nationalen und internationalen Wissenschaftsakademien teilen diese Einschätzung.31 Die klare und unmissverständliche Sprache führender wissenschaftlicher Gremien wie des IPCC (z.B. die Verwendung des Wortes „unequivocal“ – unzweifelhaft) spiegelt den extrem hohen Grad an Sicherheit wider, der in der Wissenschaft selten erreicht wird und die Dringlichkeit der Botschaft unterstreicht.31
Zusammenfassend lässt sich also festhalten: Die Frage, ob der Klimawandel menschengemacht ist, wird von der Wissenschaft mit einem überwältigenden Ja beantwortet. Die Beweise sind robust, vielfältig und in sich stimmig. Die Erkenntnis der menschlichen Verursachung ist nicht nur eine wissenschaftliche Feststellung, sondern auch die entscheidende Grundlage für die Notwendigkeit und die Möglichkeit, jetzt zu handeln, um die schwerwiegendsten Folgen abzumildern und eine nachhaltigere Zukunft zu gestalten.
Mit verantwortlichen Grüßen,
Euer Krischan
Referenzen:
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- Fact brief – Is more CO2 a good thing because it’s plant food?, Zugriff am Mai 19, 2025, https://skepticalscience.com/fact-brief-plant.html
- Climate – the Movie: a hot mess of (c)old myths! – Skeptical Science, Zugriff am Mai 19, 2025, https://skepticalscience.com/climate-the-movie-a-hot-mess-of-cold-myths.html
- Denial101x Debunkings: Fact Myth Fallacy – Skeptical Science, Zugriff am Mai 19, 2025, https://skepticalscience.com/factmythfallacy.php
- More misinformation and nonsense on climate from Lomborg and Tol – Grantham Research Institute on climate change and the environment – LSE, Zugriff am Mai 19, 2025, https://www.lse.ac.uk/granthaminstitute/news/more-misinformation-and-nonsense-on-climate-from-lomborg-and-tol/
- Climate Change Overview: Development news, research, data …, Zugriff am Mai 19, 2025, https://www.worldbank.org/en/topic/climatechange/overview
- World Bank: Economy faces huge losses if we fail to protect nature, Zugriff am Mai 19, 2025, https://www.weforum.org/stories/2021/07/climate-change-economic-cost-world-bank-environment/
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